Jobs und Karriere

Gibt es einen Unterschied zwischen Fachlagerist und Lagerist?

Steven Miller
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Gibt es einen Unterschied zwischen Fachlagerist und Lagerist?

Steven Miller

Was machen eigentlich Fachlageristen und Lageristen und gibt es da einen Unterschied? Wie der Name schon verrät, arbeitet ein Lagerist oder eine Lageristin in einem Lager und erledigt die hier anfallenden Aufgaben und Tätigkeiten. Darunter fallen zum Beispiel die Güterannahme, die Überprüfung von Waren, die Bestandskontrolle, die Vorbereitung für den Versand und das systematische Lagern und Aufräumen von Gütern. Ein Fachlagerist hat fast genau die gleichen Aufgaben wie ein Lagerist, weshalb man in der gesprochenen Sprache keinen Unterschied zwischen den beiden macht. Allerdings ist Fachlagerist ein gewerblicher Ausbildungsberuf, für den man also die Schulbank drücken muss, während Lagerist auch ein Aushilfs-, Mini- oder Teilzeitjob für jemanden ohne Ausbildung sein kann. Im Folgenden schauen wir uns mal genauer an, wie sich die Aufgaben der beiden Berufe unterscheiden.

 

Wie viel Lohn bzw. Gehalt verdient ein ausgebildeter Lagerist oder Lagerarbeiter?

Der Unterschied in der Ausbildung der beiden schlägt sich auch in der Lohnabrechnung nieder, denn ein ausgebildeter Fachlagerist bekommt normalerweise ein etwas höheres Gehalt als ein Lagerist bzw. einfacher Lagerarbeiter ohne Ausbildung. Zusätzlich hängt die Lohnhöhe auch von der Branche und Position ab, also von der Stellung im Unternehmen, in der ein Lagerist arbeitet. Am niedrigsten verdienen deshalb einfache angestellte Lageristen mit durchschnittlich 15.600 € im Jahr, während ein Lagerleiter, der im Lager die höchste Stellung hat, mit durchschnittlich rund 52.000 € jährlich am besten verdient. In der Chemieindustrie können Fachlageristen aber auch auf durchschnittlich 39.500 € im Jahr kommen, denn hier arbeiten sie meist für große Unternehmen, die wegen ihrer hohen Umsätze auch höhere Löhne zahlen können.

Was genau den Fachlageristen vom einfachen Lageristen abhebt, erläutern wir nun genauer.

So ist der Beruf des Fachlageristen wirklich 

Als Fachlagerist kannst du nicht einfach von heute auf morgen anfangen, denn Fachlagerist ist ein gewerblicher, zweijähriger Ausbildungsberuf, für den zumindest ein Hauptschulabschluss benötigt wird. Wie andere Ausbildungen kannst du diese auch entweder betrieblich, schulisch oder dual machen. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Anschließend kann ein fertig ausgebildeter Fachlagerist in einem zusätzlichen Ausbildungsjahr zur Fachkraft für Lagerlogistik werden, was ihn zur Übernahme zusätzlicher kaufmännischer Tätigkeiten befähigt. Und das ist noch nicht alles, denn ein Fachlagerist kann sich auch zum Lager- oder Teamleiter hocharbeiten oder den Meisterbrief machen. Zusätzlich gibt es auch noch die Möglichkeit, mit einer Hochschulzulassung noch ein Studium der Fachrichtung Absatzwirtschaft und Logistik zu absolvieren. Wie du siehst, gibt es also eine ganze Menge Aufstiegsmöglichkeiten für Fachlageristen!

 

Wer davor schon etwas anders gemacht hat und nun zum Lageristen wechseln will, kann auch eine verkürzte Ausbildung durch eine Umschulung zum Lageristen als Quereinsteiger machen. Die Kosten für diese Umschulung werden manchmal auch von der Agentur für Arbeit übernommen, denn Lagerist gilt als sehr sicherer Job, der immer in den verschiedensten Branchen gesucht und gebraucht wird! Gerade deshalb ist er bei Quereinsteigern auch sehr beliebt. Der Arbeitsort eines Lageristen kann aus dem gleichen Grund auch sehr vielfältig sein und sich beispielsweise im Einzelhandel, im KFZ-Bereich, in der Logistik als Fahrer, in der Rohstoffgewinnung oder in der Pharmazie-, Elektro-, Computer- ,Druck-, Textil- oder Möbelindustrie befinden. Als Fachlagerist kannst du dir also aussuchen, in welcher Branche du am liebsten arbeiten möchtest!

Diese Aufgaben können auf einen gelernten Fachlageristen zukommen:

 

●      Sendungen vorbereiten und zusammenstellen

●      Produkte in einem Lagerhaltungssystem am Computer erfassen oder ausbuchen

●      Lieferpapiere überprüfen und mit Auftrag abgleichen

●      Waren fachgerecht und systematisch lagern

●      Waren richtig verpacken

●      Gegebenenfalls Bedienung von Verpackungsmaschinen

●      Ausgabe und Annahme von Waren

●      Lagerpapiere ausfüllen

●      Durchführung von Inventuren und Bestandsprüfungen

●      Vorgänge dokumentieren, Buchhaltung führen

●      Waren mit Gabelstapler transportieren und verräumen (Gabelstaplerführerschein nötig)

●      Gegebenenfalls Reklamationen durchführen

●      Über gesetzliche Sicherheitsbestimmungen, Umweltschutzrichtlinien oder Zollvorschriften Bescheid wissen und beachten

●      Beschriften und Kennzeichnen der Versendungen und Versandpapiere

●      Ware für Transport in LKW oder Container verladen und sichern

●      Verpackungsmaterialnachbestellen und einplanen

 

 

Und was macht dann ein Lagerist ohne Ausbildung? 

Wenn du keine Lust hast, nochmal die Schulbank zu drücken und lieber gleich in die Berufswelt losstarten willst oder vielleicht auch nur einen Übergangs- oder Nebenjob brauchst, ist ein Job als Lagerist genau das Richtige für dich. Denn ein Lagerist ohne Ausbildung, häufig auch Lagerhelfer genannt, hat ähnliche Aufgaben wie ein Fachlagerist, aber, da er weniger theoretisches und praktisches Wissen hat, übernimmt er nur einen kleinen Teil der einfacheren, körperlichen Lagerarbeiten. Diese Tätigkeiten sind meist auch ohne spezielle Vorkenntnisse machbar, weshalb es für die begehrten Lageristen auch immer wieder Stellenangebote gibt, die sich offen für Bewerbungen ohne Erfahrung zeigen. Die Büroarbeiten erledigt nämlich meistens der Fachlagerist. Dadurch hat der Lagerist als Aushilfe oder Minijob zwar weniger Verantwortung als sein ausgebildeter Kollege, sein Gehalt als Helfer ist in der Regel aber auch weniger.

Die Hauptaufgaben von Lageristen bzw. Lagerhelfer ohne Ausbildung sind:

 

●      Ausgabe und Annahme von Waren

●      Warenkontrolle

●      Waren fachgerecht und systematisch lagern

●      Waren zusammenstellen und für den Versand vorbereiten

●      Waren fachgerecht lagern

●      Waren richtig verpacken

●      Waren versenden

 

Wie du siehst, sind das um einiges weniger Aufgaben als die des Fachlageristen.

 

FAQ

 Lagerist – was ist das und wie steht es um die Ausbildungsdauer?

Ein Lagerist arbeitet im Lager verschiedener Branchen. Er kümmert sich um Annahme, Kontrolle, Lagerung, Verpackung und Versand von Waren und behält immer den Überblick über den Lagerbestand, den er regelmäßig überprüft. Ein Lagerist muss dabei nicht unbedingt eine Ausbildung machen oder einen Schulabschluss haben, doch durch eine Ausbildung zum Fachlageristen hat er die Möglichkeit, sich weiterzubilden und hochzuarbeiten. Die Ausbildungsdauer zum Fachlageristen beträgt dabei nur zwei Jahre.

 

Welche Aufgaben hat ein Lagerist?

Je nach Qualifikation hat ein Lagerist mehr oder weniger unterschiedliche Aufgaben. Ein ausgebildeter Fachlagerist kümmert sich auch um die anfallende Bürokratie im Lager, wie den Warenbestand digital zu erfassen und zu überprüfen, während ein unausgebildeter Lagerist meist nur körperliche Tätigkeiten übernimmt wie die Warenannahme, Qualitätsüberprüfung, Bestandskontrolle, Lagern, Versandvorbereitung, Verpackung und Versand.

 

Welche Stellenangebote gibt es für Fachlageristen?

Fachlageristen können für die verschiedensten Branchen arbeiten, wie im Handel, in der Industrie oder im Handwerk.

 

Welche Voraussetzungen sollte ein Lagerist mitbringen?

Für einen Job als Lagerist braucht man nicht unbedingt einen Schulabschluss. Wichtig sind hingegen eine strukturierte Arbeitsweise, Organisationstalent, körperliche Belastbarkeit, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sowie Selbstständigkeit und Teamfähigkeit.

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