Jobs und Karriere

So machst du das perfekte Bewerbungsanschreiben

Steven Miller
Jobs und Karriere

So machst du das perfekte Bewerbungsanschreiben

Steven Miller

Um in der ständig konkurrierenden Berufswelt Fuß fassen zu können, ist eine gute Bewerbung, die aus der Masse hervorsticht, unerlässlich. Vor allem die erste Seite der Bewerbung, das Anschreiben, erlaubt dir als Bewerber, dich persönlich zu präsentieren. Hier kannst du mit Kreativität und Einfallsreichtum punkten, zum Beispiel mit ein paar ungewöhnlichen Hobbies oder Anekdoten deines Berufsweges!

Bei allem Individualismus solltest du allerdings trotzdem beim Bewerbungsschreiben einen bestimmten Aufbau einhalten. Wie dieser genau aussehen soll und welche Tipps wir sonst noch für ein perfektes Bewerbungsanschreiben für dich auf Lager haben, erfährst du im Folgenden.

Der richtige Aufbau deines Bewerbungsanschreibens 

So solltest du den Aufbau eines Anschreibens für deine Bewerbung gliedern:

  • Briefkopf: Empfängeradresse, Absenderadresse, Datum, Betreffzeile
  • Einleitung: Anredeformel, Einleitungssatz
  • Hauptteil: Schilderung der Situation, Bezug auf Stellenanzeige (wenn vorhanden), eigene Erfahrungen, Qualifikationen, berufliche Erfolge und Soft Skills sowie Interessen, die sich auf die Aufgaben und Anforderungen der Stelle beziehen
  • Schluss: Gehaltsvorstellung, Eintrittstermin, Bitte um Gespräch, Schlussformel, Unterschrift, eventuell Anlagen auflisten

Was genau die einzelnen Abschnitte beinhalten, sehen wir uns nun genauer an.

So rockst du die Einleitung des Bewerbungsanschreibens

Zunächst einmal solltest du, genau wie bei einem Gespräch, bei dem man sich gegenüber sitzt, dein Gegenüber respektvoll begrüßen. Den Anfang deines Bewerbungsanschreibens bildet deshalb zunächst eine höfliche Grußformel. Dabei kommt es darauf an, ob dir der genaue Empfänger bekannt ist oder nicht. Titel wie „Dipl.-Ing.“ oder „Dr.“ sollten ebenfalls in der Anrede stehen, denn so drückst du Respekt gegenüber dem Empfänger aus. 

Beispiele:

  • “Sehr geehrte Damen und Herren, …”
  • “Sehr geehrte Frau XY, …”
  • “Sehr geehrter Herr XY, …”
  • “Sehr geehrte Frau Dipl. Ing. XY, …”
  • “Sehr geehrter Herr Prof. Dr. XY, …”

Eine Bewerbung solltest du nach dem Gruß mit einem Einleitungssatz beginnen, der die folgenden Fragen kurz und prägnant beantwortet: 

  • Wie bin ich auf die Stelle aufmerksam geworden?
  • Was interessiert mich an der ausgeschriebenen Stelle und warum bin ich der Richtige dafür?
  • Warum möchte ich in diesem Unternehmen arbeiten?

Die Antworten auf diese Fragen müssen sich nicht nur auf den ersten Satz der Bewerbung beschränken, denn zwei bis drei Einleitungssätze können das Bewerbungsanschreiben motivierter wirken lassen. Eine längere Einleitung eignet sich deshalb besonders für das Anschreiben einer Initiativbewerbung, bei der deine eigene Motivation und deine Überzeugung vom Unternehmen besonders wichtig ist, damit du den Empfänger/das Unternehmen von dir überzeugen kannst. Im Grunde sollte also im ersten Abschnitt schon klar werden, warum du denkst, dass du zum Unternehmen passt. Dabei solltest du sowohl auf deine fachlichen Qualifikationen, deine beruflichen Erfahrungen und Eigenschaften deiner Persönlichkeit eingehen, sofern sie zu der ausgeschriebenen Stelle passen. Besonders gut kommt es beim Personaler an, wenn du einzelne Aspekte aus der Stellenanzeige aufgreifst und gewissermaßen “beantwortest”. Gleichzeitig solltest du in der Einleitung aber noch nicht zu viel verraten, sondern lediglich die Neugier des Lesers wecken, sodass er oder sie deine Bewerbung weiterlesen will. Mit Standardfloskeln kommst du deshalb nicht weit, stattdessen wirken positive, persönliche Anekdoten oder überraschendes, das im weitesten Sinne zum Jobangebot passt, viel interessanter. Wichtig ist, dass dadurch deine eigenen positiven Eigenschaften wie Zielstrebigkeit, Ehrgeiz usw. ersichtlich werden. Trotz allem solltest du aber in deinem Schreiben nie den Bezug zum Unternehmen verlieren!

Der wichtigste Inhalt eines Bewerbungsanschreibens ist der Hauptteil

Im Hauptteil folgt nun der entscheidende Teil deines Anschreibens, denn hier führst du die in der Einleitung angeteaserten Argumente genauer aus und versucht so, den Personaler von dir zu überzeugen! Das ist also der wichtigste Teil, denn hier befindet sich der eigentliche Inhalt deiner Bewerbung und somit deine ganz persönliche Visitenkarte. 

Im Grunde ist der Hauptteil eines Bewerbungsanschreibens immer gleich aufgebaut, egal, ob es sich um eine Bewerbung als Erzieher oder Erzieherin, im Einzelhandel als Verkäufer oder Verkäuferin, für einen Nebenjob als Aushilfe oder für ein duales Studium handelt. 

Zunächst solltest du deine eigene aktuelle Situation beschreiben, also wo und seit wann du in welcher Position und bei welchem Unternehmen arbeitet, oder eben auf welcher Schule oder Universität du bist. 

Als nächstes werden die eigenen Qualifikationen, die für den Job relevant sind, weiter ausgeführt. Bei längerer Berufserfahrung in der gleichen Branche oder einer ähnlichen Position solltest du unbedingt auf diese eingehen, zum Beispiel, indem du konkrete Berufserfolge und eigene Vorzeigeprojekte erwähnst. Ebenso solltest du Zusatzqualifikationen wie Weiterbildungen und Seminare, die die Stelle betreffen, anmerken. Wenn du ein Quereinsteiger ohne konkrete Vorkenntnisse in der jeweiligen Branche bist, solltest du im Bewerbungsanschreiben versuchen, Verbindungen zwischen deinen vorherigen beruflichen Tätigkeiten und der ausgeschriebenen Stelle zu finden und zu erläutern. 

Für Aushilfs- oder Minijobs wird normalerweise kein so ausführliches Bewerbungsanschreiben erwartet, doch trotzdem erweckt es einen guten Eindruck, wenn du beispielsweise erwähnst, du hättest schon einmal einen ähnlichen Ferienjob gehabt. Ähnlich gehst du vor, wenn du noch Berufsanfänger bist und du noch keine richtige Berufserfahrung hast. Du kannst deshalb auf dein Studium, Werkstudenten-Jobs, Schüler-Jobs oder Praktika verweisen. Außerdem können Hobbies, Interessen und eventuell persönliche Projekte, die für die Stellenanzeige relevant sind, genannt werden, denn so gibst du dem Personaler einen Einblick in deine Persönlichkeit, was dich interessant und sympathisch wirken lassen kann.

Abschließend sollte noch mal der Bogen zur ausgeschriebenen Stelle gespannt werden und die eigenen Ziele und Motivation, die du dafür hegst, betont werden. Zum Beispiel, indem du erläutert, was du in der Position erreichen möchtest und wie du dich dadurch persönlich und beruflich weiterentwickeln kannst. 

Last but not least: Der richtige Schluss des Anschreibens der Bewerbung

Der Schluss eines Bewerbungsanschreibens sollte, wenn in der Stellenanzeige danach gefragt wird, deine Gehaltsvorstellung in brutto für ein Jahr und deinen frühestmöglichen Eintrittstermin beinhalten. Das ist für Personaler gerade bei dringend zu besetzenden Jobs interessant. 

Der letzte Schlusssatz deines Bewerbungsanschreibens besteht normalerweise aus bekannten Formulierungen, mit denen du eine höfliche, aber selbstbewusste Bitte um Einladung zu einem Vorstellungsgespräch stellst. 

Beispiele hierfür sind: 

  • “Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.”
  • “Ich freue mich über eine Einladung zu einem persönlichen Treffen.”
  • “Für ein persönliches Gespräch komme ich gerne zu Ihnen." 
  • “Für ein persönliches Gespräch stehe ich jederzeit zur Verfügung.”
  • “Gerne stelle ich mich persönlich vor.”
  • “Ich freue mich, etwas von Ihnen zu hören.”
  • “Gerne bin ich jederzeit für ein Vorstellungsgespräch in Ihrem Unternehmen bereit.”
  • “Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.”
  • “Über eine positive Antwort von Ihnen freue ich mich sehr.”

Lieber nicht: 

“Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen.”

Sätze mit Konjunktiv (“würde”) wirken zu unsicher!

Nach der Bitte steht die Grußformel mit deiner Unterschrift, deren genaue Formulierung von Branche, Bekanntheitsgrad zwischen dir und dem Empfänger sowie deinen persönlichen Vorlieben abhängt.

Die gängigsten Grußformeln sind: 

  • “Mit freundlichen Grüßen“
  • “Freundliche Grüße“

Eine zu persönliche Formulierung wie "Liebe Grüße” solltest du besser vermeiden, denn das kann respektlos gegenüber der höhergestellten Person, die es lesen wird, wirken. Wenn du die Empfänger schon etwas besser kennst, kannst du auch eine etwas lockerere, moderne Floskel für den Abschluss deines Bewerbungsanschreibens verwenden, zum Beispiel “Mit besten Grüßen”. Nach der Formel folgt eine Leerzeile, in die du später deine handschriftliche Unterschrift schreibst, und der Vor- und Nachname des Bewerbers in gedruckter Form.
Übrigens: Nach der Grußformel folgt laut deutscher Rechtschreibung kein Komma! (Ein Komma kommt hier nur im Englischen vor.)

Das kann sich sehen lassen: Format und Layout eines Bewerbungsanschreibens

Um einen guten ersten Eindruck zu machen, sollte das Layout und Format deiner Bewerbung sauber und klar gestaltet sein, denn häufig werden Bewerbungen schon aufgrund eines unprofessionellen Aussehens aussortiert! Das Format deines Bewerbungsanschreibens sollte also auf eine DIN A4-Seite passen und kein mehrseitiger Roman werden. Zusätzlich sollten die Adressen am richtigen Platz auf der Seite stehen und nicht direkt am Fließtext kleben. In den meisten Vorlagen und Muster-Bewerbungsanschreiben stehen in der ersten Zeile rechts oben Name, Adresse und E-Mail oder Telefonnummer des Absenders bzw. Bewerbers. Ein oder zwei Zeilen darunter stehen auf der linken Seite Firmenname, Name des Personalers bzw. des Empfängers und der Firmenadresse. Nach einer weiteren Zeile steht rechts das aktuelle Datum im Format TT.MM.JJJJ oder TT. Monat JJJJ.

Beispiele für die Datierung eines Bewerbungsanschreibens:

  • 07.10.2022
  • 7. Oktober 2022

Dieses Datum solltest du auf den restlichen Unterlagen übernehmen, damit alles einheitlich und aktuell ist. Nach zwei Leerzeilen folgt linksbündig der Betreff in einer Zeile. Eventuell kannst du  hier noch eine weitere Zeile hinzufügen, die sogenannte Bezugszeile. In ihr stehen Datum und Quelle der Stellenanzeige, auf die du dich bewirbst, eventuell mit Referenznummer, falls vorhanden. 

Beispiele: 

  • “Bewerbung als Banker bei der XY Bank”
  • “Bewerbung als IT-Projektmanager"
  • “Bewerbung als Chemieingenieur,
    Ref.-Nr. 12345 Ihr Stellenangebot vom 07. Oktober 2022 in der Süddeutschen Zeitung"

Der eigentliche Text des Anschreibens beginnt nach weiteren zwei Leerzeilen mit der Begrüßungs- bzw. Anredeformel. Der Text selbst sollte linksbündig sein. Damit die Bewerbung außerdem gut lesbar ist, solltest du sie am Computer in der Schriftgröße 11 oder 12 in der Schriftart Arial oder Times New Roman verfassen, da diese Schriften neutral und professionell wirken und zudem einfach zu lesen sind. Ein Zeilenabstand zwischen 1 und 1,5, sowie die Schriftfarbe schwarz runden das neutrale Schriftbild ab. 

Auch das Layout des Bewerbungsanschreibens selbst ist wichtig, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Für jeden Sinnabschnitt solltest du deshalb einen neuen Absatz machen, denn so wirkt dein Text übersichtlicher und du hilfst deinem Leser dadurch, sich besser zurechtfinden. Üblich sind bei einem Bewerbungsschreiben vier bis fünf Absätze, es sollte also nicht zu lang werden. Verzichte also besser auf einen zu beschreibenden Stil oder auf zu viele Details, denn das kann sehr schnell langweilig oder gar selbstverliebt wirken! Generell solltest du die Bewerbung vor dem Abschicken nochmals durchlesen und bei Bedarf Unwichtiges herauskürzen. Merke, schreibe nicht mehr als eine Seite! Einleitung und Schluss sollten zum Beispiel jeweils nicht mehr als aus drei Sätzen bestehen, der Hauptteil hingegen darf bis zu fünf Absätze umfassen. 

Nicht vergessen: Anlagen deines Bewerbungsanschreibens

So, nun hast du es fast geschafft, denn mit dem Bewerbungsanschreiben ist der zeitaufwendigste Teil deiner Bewerbung erledigt, doch nun müssen ihr Dokumente beigefügt werden, die deine Aussagen darin richtig untermauern! Du lieferst hier also sozusagen nochmal die konkreten Beweisstücke, die erst so richtig überzeugen! Dazu gehören vor allem dein Lebenslauf und dein Schulabschlusszeugnis sowie weitere höhere Zeugnisse, wie von einer abgeschlossenen Ausbildung oder eines Studiengangs. Handelt es sich um ein Bewerbungsanschreiben für eine Ausbildung, für die du noch keine berufliche Erfahrung sammeln konntest, kannst du auch ein Zeugnis für ein freiwilliges Praktikum oder ein Schülerpraktikum, das in der gleichen Branche gemacht wurde, anhängen. 

Der Lebenslauf zeigt deine berufliche Laufbahn und Berufserfahrung vom Abschluss der Schule bis zum Zeitpunkt der Bewerbung. Zusätzlich können noch gute Arbeitszeugnisse, wenn diese für die Stellenanzeige relevant sind, und Berichte über erfolgreiche Projekte oder Arbeitsproben beigefügt werden. Zu guter Letzt solltest du die Unterlagen, wenn du das Bewerbungsanschreiben nicht als Anlage per E-Mail verschickst, nicht lose übergeben, sondern geordnet in einer professionellen Bewerbungsmappe. Dafür bietet es sich an, ein visuell ansprechendes Deckblatt mit deinem Namen und deiner Adresse, sowie der Stelle, auf die du dich bewirbst, zu gestalten. Nicht mehr zwingend ist es inzwischen, ein professionell gemachtes Foto von dir hinzuzufügen, doch wenn du willst, kannst du es trotzdem machen und wirkst dadurch auf den Personaler eventuell offener und persönlicher. Das Foto kann aber auch in der oberen rechten Ecke des Lebenslaufs stehen. 

FAQ

Bewerbungsanschreiben – was muss rein?

In einem Bewerbungsanschreiben sollte ein Bewerber neben der eigenen und der Empfängeradresse sowie seiner Erläuterung, warum er sich für eine Stelle bewirbt, vor allem die eigenen Qualifikationen, persönlichen Eigenschaften und bisherige Berufserfahrung, die zu den Anforderungen der Stelle passen, relevant sein.

Wie lang soll ein Bewerbungsansc hreiben sein?

Ein Bewerbungsanschreiben sollte mit Schriftgröße 12 eine DIN A4-Seite nicht überschreiten.

Welche Bewerbungsunterlagen gehören in eine Bewerbung?

Das kommt auf die Stelle und eventuell auf die Stellenbeschreibung selbst an. Wenn in der Stellenanzeige keine Wünsche für bestimmte Anlagen stehen, beinhaltet eine Bewerbung in der Regel Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse.

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